Bei Alzheimer-Patienten findet man oft eine ungenügende Versorgung bestimmter Mikronährstoffe. Ein solcher Nährstoffmangel wird unter anderem mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Alzheimerdemenz (AD) in Zusammenhang gebracht und/oder kann den Krankheitsverlauf beschleunigen.

Epidemiologische Studien berichten über die potenziellen neuronalen Schutzwirkungen verschiedener Mikronährstoffe, so zum Beispiel der B-Vitamin-Komplex, Antioxidantien, Selen, Vitamin D und die mehrfach ungesättigte Omega-3 Fettsäuren. Diese Nährstoffe werden assoziiert mit der Stimulation der neuronalen Plastizität und der Reduzierung von neurodegenerativen Prozessen. Auch zeigten sie die Fähigkeit, die pathologische Belastung für das Gehirn zu reduzieren.

Strawberries, Blueberries & Raspberries

Photo by Nanxi wei on Unsplash

Antioxidantien

Oxidativer Stress spielt eine zentrale Rolle bei der Erkrankung und Progression der Alzheimer Demenz. Da das Gehirn aus verschiedenen Gründen gegenüber oxidativen Schäden besonders anfällig ist, sind anti-oxidativ wirkende Substanzen für die Gehirngesundheit daher besonders wichtig. Diese sogenannten Antioxidantien sind in der Lage, Sauerstoffradikale und andere aggressive Substanzen chemisch unschädlich zu machen und die zelleigenen anti-oxidativen Abwehrmechanismen zu optimieren. Zwei zentrale antioxidative Vitamine für die Gehirngesundheit sind Vitamin C und E.

Selen

Selen ist ein wichtiges Spurenelement für den menschlichen Organismus und spielt ebenfalls eine Rolle als Antioxidans. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass ein Mangel an Selen das Risiko einer Demenz erhöhen könnte. Dieses Element kommt in manchen Regionen der Erde zu viel, in anderen wie z. B. in Deutschland zu wenig vor. Sowohl eine Überversorgung wie auch eine Unterversorgung mit diesem wichtigen Stoff können gefährlich sein. Die in Südamerika angebaute Paranuss weist besonders hohe Selen-Gehalte auf, auch Kokosnussfleisch enthält ordentliche Mengen dieses Spurenelements.

Lobsters

Photo by Sidney Pearce on Unsplash

Die B-Vitamine

Verschiedene Vitamine aus der Gruppe der B-Vitamine haben gerade im Bereich des Zentralen Nervensystems verschiedene wichtige Bedeutungen. Ein Mangel bei verschiedenen B-Vitaminen korreliert mit verschiedensten neurologischen Problemen. Auch werden bei den unterschiedlichen Formen der Demenz meist erniedrigte Werte eines oder mehrerer B-Vitamine beobachtet. Fisch, Meerestiere, getrocknete Pilze, Hefeprodukte, Nüsse, Sojabohnen, Spirulina, tierischen Innereien und Weizenkeime enthalten ordentliche Mengen Vitamin B.

Omega-3 Fettsäuren

Mehrfach ungesättigte Omega-3 Fettsäuren, vor allem diejenigen aus fettreichen Fischen und Algen, scheinen vielfältige positive Schutzeffekte für unsere Gehirngesundheit zu haben. Die wichtigsten Vertreter sind die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA). Für die Hirngesundheit scheint insbesondere die DHA eine entscheidende Rolle zu spielen. EPA und DHA werden im Organismus nur ineffektiv aus der essenziellen Fettsäure alpha-Linolensäure (ALA) gebildet, die überwiegend in pflanzlichen Ölen wie z.B. Leinöl vorkommt. Daher sollten sie dem Organismus über entsprechende Ernährung (fetter Seefisch, Algen) und/oder sinnvolle Supplementierung zugeführt werden.

Photo by Harris Vo on Unsplash

Photo by engin akyurt on Unsplash

Lithium

Lithium ist ein natürlich vorkommendes Element in Oberflächengewässern. Seine Konzentration ist je nach geographischer Region unterschiedlich. In der modernen Medizin wird Lithium häufig zur Vorbeugung von Manie-Episoden bei Patienten mit bipolaren Störungen eingesetzt. Dagegen wirkt sehr niedrig dosiertes Lithium eher als Nährstoff indem es der neuroprotektive und neurotrophe Wirkungen ausübt. Studien haben gezeigt, dass sehr niedrig dosiertes Lithium die Gedächtnisleistung von Demenz-Patienten verbessert. Auch existieren epidemiologische Zusammenhänge zwischen dem Lithium-Gehalt im Trinkwasser und einem geringeren Rate an psychiatrischen und neurodegenerativen Erkrankungen.

Vitamin D

Das Sonnenvitamin ist tatsächlich kein Vitamin, sondern ein Neurosteroid-Hormon. Eine Flut von wissenschaftlichen Studien hat mittlerweile gezeigt, dass Vitamin D vielfältige günstige neurophysiologische Wirkungen hat. Ein Vitamin D-Mangel steht im Zusammenhang mit einem deutlich erhöhten Risiko für einen allgemeinen kognitiven Verfall und gilt somit als Risikofaktor für die Alzheimer-Demenzerkrankung.