Verlauf der Alzheimer-Erkrankung

Der Verlauf der Erkrankung wird je nach Quelle entweder in drei Phasen aufgeteilt (Frühstadium, Mittleres Stadium und Spätstadium) oder aber in sieben Stufen, was auf einer Einteilung nach dem amerikanischen Forscher Dr. Barry Reisberg basiert.

An dieser Stelle werden die 7 Phasen der Erkrankung dargestellt, um einen angemessenen Eindruck zu bekommen, mit welchen Einschränkungen Alzheimer einher geht.

Stufe 1 Keine Symptome

Zu diesem Zeitpunkt der Erkrankungen ist Alzheimer nicht nachweisbar und es zeigen sich keinerlei Symptome oder Probleme, die auf eine Demenz-Erkrankung hinweisen könnten. Trotzdem wird diese Phase schon mit aufgenommen, da man weiß, dass kleinste Veränderungen im Stoffwechsel des Gehirns schon Jahre bis Jahrzehnte vor dem Ausbruch der Krankheit bzw. der Symptome vorliegen.

Stufe 2 Sehr leichte Einschränkungen der Wahrnehmung und Kognition

Sehr leichte kognitive Veränderungen zeigen sich, wobei zu diesem Zeitpunkt (oft in höherem Alter) nicht unterschieden werden kann, ob es sich um “normale” altersbedingte Vergesslichkeiten handelt oder um eine Alzheimer-Demenz. Gedächtnistests werden in diesem Stadium noch unauffällig ausfallen.

Stufe 3 Leichte Einschränkungen der Wahrnehmung und Kognition

In dieser Phase der Erkrankung beginnen Familienmitglieder oder das soziale Umfeld hier und da kognitive Einschränkungen wahrzunehmen. Jetzt würde auch ein Gedächtnistest erste Auffälligkeiten zeigen. Dies bezieht sich hauptsächlich in den Bereichen der Wortfindung, Organisation und Planung von Handlungen oder der Erinnerung an Namen. Typisch ist auch das Verlegen von persönlichen (Wert-)Gegenständen.


Bis zur Stufe 3 ist noch fast alles reversibel!


Stufe 4 Mäßige Einschränkungen der Wahrnehmung und Kognition

An dieser Stelle wird die Einschränkung, die mit der Erkrankung einher geht, recht deutlich. Betroffene haben Schwierigkeiten, einfache Rechenaufgaben zu lösen, einfache Rechnungen zu bezahlen, Planungsschwierigkeiten bei einfachen Dingen wie das Kochen für Gäste zu planen und sie werden Details ihrer Lebensgeschichte vergessen. Hier ist auch oft schon eine Stimmungsveränderung zu beobachten, Menschen ziehen sich zurück, sind verschlossener oder schlechter Stimmung.

Stufe 5 Gemäßigt schwere Einschränkungen der Wahrnehmung und Kognition

Betroffene brauchen Hilfe in alltäglichen Situationen, sie zeigen Schwierigkeiten, sich angemessen zu kleiden, können sich nicht an die eigene Adresse oder Telefonnummer erinnern und vergessen wichtige Ereignisse aus ihrem Leben. Oft verlieren sie schon den Bezug zur Tageszeit. Jedoch sind Personen in dieser Phase immer noch in der Lage, selbstständig zur Toilette zu gehen und sich zu Waschen.

Stufe 6 Schwere Einschränkungen der Wahrnehmung und Kognition

Personen in dieser Stufe der Schädigung bedürfen der kontinuierlichen Hilfe bei der Bewältigung täglicher Aufgaben des Lebens, Veränderungen der Persönlichkeit sind offenkundig. Betroffene sind sich ihrer Umgebung nicht mehr bewusst. Meist erkennen sie auch keine Gesichter mehr, selbst die von nahen Verwandten oder Freunden, die eigenen Vergangenheit haben sie zum großen Teil vergessen. In diesem Stadium verlieren die Patienten die Kontrolle über Blase und Darm, eigene Körperpflege managen sie nicht mehr allein. Meist geht dies einher mit dem Bedürfnis, wegzugehen oder zu fahren, gebündelt mit Gefühlen von Unruhe und Angst.

Stufe 7 Sehr schwere Einschränkungen der Wahrnehmung und Kognition

Dies ist die finale Stufe der Alzheimer-Erkrankung und damit die Stufe, in der sich Betroffene dem Tode nähern. In dieser Phase verlieren die Menschen die Fähigkeit zu kommunizieren und auf ihr Umfeld zu reagieren. Obwohl vielleicht noch einzelne Worte oder kurze Sätze gesagt werden, ist eine gezielte Kommunikation nicht mehr möglich, Bewegungen können nicht mehr kontrolliert werden. Nach und nach werden auch die basis-motorischen Fähigkeiten wie das Sitzen, heben des Kopfes oder Schlucken zum Problem.


Weitere Hinweise: www.alz.org und NYU Langone Health: www.med.nyu.edu