α -liponsäure: Wie eine Fettsäure gegen Alzheimer wirkt!
Die stetige Zunahme nicht übertragbarer Krankheiten wie Demenz führt dazu, dass die Pharmaindustrie immer mehr Medikamente entwickelt, die jedoch oft nur begrenzt wirksam sind oder schwere Nebenwirkungen haben. In diesem Zusammenhang gilt α -Liponsäure als vielversprechende natürliche Alternative. α -Liponsäure ist eine kurzkettige Fettsäure, die sowohl vom Körper selbst produziert als auch über tierische und pflanzliche Lebensmittel wie Fleisch, Leber und Nieren aufgenommen werden kann. Aber kann eine Fettsäure tatsächlich einer Krankheit wie Alzheimer effektiv entgegenwirken?
Die Alzheimer-Krankheit wird mit verschiedenen Faktoren in Verbindung gebracht, unter anderem mit einem übermäßigen Anstieg freier Sauerstoffradikale und dem damit verbundenen oxidativen Stress, noch bevor die klassischen Krankheitszeichen wie Amyloid-Plaques und neurofibrilläre Bündel auftreten. Neben dem oxidativen Stress kann eine energetischische Minderversorgung der Neuronen (Nervenzellen) ein weiterer Risikofaktor für die Erkrankung sein. Da α -Liponsäure als Proenergetikum und Antioxidans wirkt, scheint sie dadurch ihr therapeutisches Potenzial zu entfalten. Neben diesen günstigen Effekten kann die Fettsäure auch indirekt antioxidativ wirken, indem sie die biologisch aktiven Formen anderer wichtiger Antioxidantien im Gehirn wie z.B. Glutathion, Coenzym Q10, Vitamin C und E im Gehirn regenerieren und somit steigern kann. Darüber hinaus hat α -Liponsäure einen positiven Einfluss auf die Synthese von Neurotransmittern, die bei Alzheimer-Patienten ebenfalls gestört sein kann [1,3].
α -liponsäure bei Alzheimerpatienten: Langzeitstudie zeigt vielversprechende Ergebnisse
Die Wirksamkeit von α -Liponsäure bei Alzheimer-Patienten wurde unter anderem in einer Studie von Hager et al. mittelschwerer Demenz im Anfangsstadium und Gruppe 3 Patienten mit mittelschwerer Demenz im fortgeschrittenen Stadium. Über einen Zeitraum von 48 Monaten erhielten alle drei Gruppen täglich 600 mg α -Liponsäure sowie Acetylcholinesterasehemmer und kognitives Training.
Die Ergebnisse der Studie waren beeindruckend: Patienten, die α -Liponsäure einnahmen, zeigten einen Rückgang von weniger als zwei Punkten im MMSE und einen Anstieg von weniger als drei Punkten im ADAScog pro Jahr. (MMSE und ADAScog sind kognitive Testmöglichkeiten, die eine Verlaufsbeurteilung demenzieller Symptome ermöglichen.) Verglichen mit Daten aus der Literatur ist dieser Rückgang der kognitiven Fähigkeiten als sehr gering einzustufen, was im Umkehrschluss auf ein verlangsamtes Fortschreiten der Demenz, möglicherweise aufgrund der Wirkung der α -Liponsäure, hindeutet.
Die Studie deutet weiterhin darauf hin, dass dieser Effekt nicht auf die Cholinesterasehemmer zurückzuführen ist, da die meisten Patienten bereits mehrere Monate vor Studienbeginn mit Cholinesterasehemmern behandelt wurden und der langsamere Rückgang über das erste Studienjahr hinaus anhielt. Normalerweise lassen die positiven Effekte von Cholinesterasehemmern mit der Zeit nach [2].
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Referenzen
- Basile, G. A., Iannuzzo, F., Xerra, F., Genovese, G., Pandolfo, G., Cedro, C., Muscatello, M. R. A., & Bruno, A. (2023). Cognitive and Mood Effect of Alpha-Lipoic Acid Supplementation in a Nonclinical Elder Sample: An Open-Label Pilot Study. International Journal of Environmental Research and Public Health, 20(3), 2358. https://doi.org/10.3390/ijerph20032358
- Hager, K., Marahrens, A., Kenklies, M., Riederer, P., & Münch, G. (2001). Alpha-lipoic acid as a new treatment option for Azheimer type dementia. Archives of Gerontology and Geriatrics, 32(3), 275–282. https://doi.org/10.1016/S0167-4943(01)00104-2
- Kaur, D., Behl, T., Sehgal, A., Singh, S., Sharma, N., Chigurupati, S., Alhowail, A., Abdeen, A., Ibrahim, S. F., Vargas-De-La-Cruz, C., Sachdeva, M., Bhatia, S., Al-Harrasi, A., & Bungau, S. (2021). Decrypting the potential role of α-lipoic acid in Alzheimer’s disease. Life Sciences, 284, 119899. https://doi.org/10.1016/j.lfs.2021.119899
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