Individuelle Alzheimer-Prävention ist möglich: Führen Sie rechtzeitig eine Kognoskopie durch

2,9 Minuten LesezeitVeröffentlicht am: 17. Juli 2024Von Kategorien: Diagnostik, Prävention, Ursachen

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Alzheimer Erkrankung kein unvermeidliches Schicksal ist, und dass jeder von uns sich davor in jungen Jahren schützen kann. Das Magazin „Der Spiegel“ veröffentlichte kürzlich mit der Titel-Story „Klar im Kopf“ einen wertvollen Beitrag zum Thema Alzheimer-Prävention.  Zusammenfassend wurde in diesem Artikel dargestellt, dass die Ursachen (und es gibt viele!), nicht unbedingt im Gehirn, sondern meist im Rest des Körpers liegen. Eine wichtige Schlussfolgerung war, dass man bereits in jungen Jahren schon viel gegen einen späteren geistigen Verfall tun kann. Eine weise Botschaft – hier trifft der Slogan „Spiegel-Leser wissen mehr“ wahrhaft zu. Auch wenn wir diese Themen auf unserer Internetseite von “Kompetenz statt Demenz” bereits viele Jahre zuvor veröffentlicht haben, freuen wir uns sehr, dass diese wertvollen Informationen zur lebensstil-orientierten Demenz-Prävention jetzt auch auf diesem Weg Verbreitung in der Gesellschaft finden. 

Wie können Sie nun aktive Alzheimer Prävention betreiben? 

Präventionsmediziner wie z.B. der US-amerikanische Neurologe und Alzheimerpionier Dr. Dale Bredesen empfiehlt einen umfassenden, personalisierten Ansatz zur Vorbeugung (und auch Umkehrung) des mit der Alzheimer-Krankheit verbundenen kognitiven Rückgangs. Sein Therapie-Protokoll, das präventiv gesehen als PreCode (Prevention of Cognitive Decline oder zu deutsch “Vorbeugung des kognitiven Verfalls”) oder im therapeutischen Sinn als ReCODE (Reversal of Cognitive Decline oder zu deutsch “Umkehr des kognitiven Verfalls”) bekannt ist, umfasst mehrere Schlüsselkomponenten: 

  1. Ernährung umstellen: Es wird eine mediterrane, ketogene Ernährung unter Erhaltung eines niedrigem Blutzucker- und Insulinspiegels und definierten Ketonspiegeln empfohlen. Der Schwerpunkt liegt auf unbelastetem stärkefreiem Gemüse, bestimmten Obstsorten, guten Eiweißquellen und gesunden Fetten und sieht eine täglichen 12 bis 16-stündige Fastenzeit vor. Klicken Sie hier, um mehr über Ernährung bei Demenz zu erfahren.
  2. Sport treiben: Regelmäßige körperliche Betätigung in den Bereichen Ausdauer, Kraft und Flexibilität ist ein wesentlicher Bestandteil des Protokolls. Um mehr über die positiven Aspekte von Sport im Bezug auf Demenz zu erfahren, klicken Sie hier.
  3. Schlaf optimieren: Die Verbesserung der Schlafqualität und -dauer ist besonders wichtig für die Regeneration des Gehirns. 
  4. Stress abbauen: Stressbewältigung und -reduzierung ist ein wesentlicher Faktor, da eine chronische Stressbelastung die Neurodegeneration also den Abbau des Gehirns fördert. Methoden zur Stressbewältigung, erfahren Sie hier.
  5. Toxinen und Infektionen beseitigen: Die Identifizierung und Beseitigung von Umweltgiften ist ein wichtiger Teil des Programms, da diese Schadstoffe und Erreger auch zu einer Neuroinflammation (Entzündung des Gehirns) führen können und somit ein Risiko zur Neurodegeneration (Abbau der Nervenzellen) darstellen.  Klicken Sie hier um mehr zu erfahren.
  6. Hormonelles Gleichgewicht wiederherstellen: Auch Hormonstörungen und Ungleichgewichte können kognitiven Abbau beitragen und müssen behandelt werden 
  7. Eine Kognoskopie durchführen: die Kognoskopie ist ein zur Alzheimer Prävention ausgerichtetes Diagnostik Profil, welches in Verbindung mit einem einfach durchführbaren online-Kognitionstest, Aufschluss darüber gibt, ob es derzeit Bereiche gibt, die Anlass zur Sorge geben. Nur so lassen sich individuelle Risikofaktoren ermitteln und der therapeutische Ansatz kann entsprechend angepasst werden. 

Was genau wird in der Kognoskopie gemacht? 

Die Kognoskopie ist ein von Dr. Bredesen geprägter Begriff, bei der eine Kombination aus Laboruntersuchungen in Blut, Stuhl, Speichel und/oder Urin gemacht werden. Diese werden durch Testung der kognitiven Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen wie z.B. Gedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit und -präzision, Logik, Konzentration, ergänzt. Letztere kann jedermann in einem einfach durchführbaren online-Kognitionstest in Eigenregie durchführen.  Auf diese Weise ist es nach Auswertung von Labor und Kognitionstestung möglich, diejenigen Faktoren zu ermitteln, die individuell vorliegen und zum kognitiven Abbau beitragen. Dr. Bredesen empfiehlt jedem von uns, eine derartige Früherkennung der Neurodegeneration ab einem Alter von 45 Jahren durchzuführen.  Bei familiärer Vorgeschichte mit Alzheimer sollte die Kognoskopie noch früher gemacht werden! 

Falls Sie mehr zur Kognoskopie wissen möchten, und wie genau und wo sie durchgeführt wird, schauen Sie HIER bei Kompetenz statt Demenz nach. 

Fazit:  

Handeln Sie daher eigenverantwortlich, investieren Sie in Ihren Körper und machen mit der Kognoskopie eine Art „Inspektion“, um Ihre geistige Wachheit noch bis ins hohe Alter zu erhalten. Auf diese Weise beugen Sie nicht nur Alzheimer vor, sondern erkennen auch gleichzeitig Risikofaktoren für viele andere lebensverkürzende Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Krebs. 

Foto von Testalize.me auf Unsplash

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