Fette sind wichtige Bausteine im Körper und haben eine Reihe von wichtigen Aufgaben (siehe nachstehende Auflistung). Abgesehen von den industriell hergestellten, aber auch durch oxidativen Stress im Körper entstehenden Transfettsäuren haben alle Fettsäuren eine bestimmte Funktion im menschlichen Körper. Es gibt grundsätzlich keine „schlechten“ oder „guten“ Fettsäuren. Dennoch kann ein großes Ungleichgewicht innerhalb der Fettsäure-Gruppen signifikante gesundheitliche Probleme hervorrufen. Dieses Ungleichgewicht besteht heute insbesondere im Verhältnis zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, wie auch innerhalb der mehrfach ungesättigten Fettsäuren zwischen den sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Letztere kann der Mensch nicht selbst herstellen und sie werden als essenzielle Fettsäuren bezeichnet.
Aufgaben von Fetten:
- Bestandteile der Zellmembran
- Hauptbestandteil der Nerven-Ummantelung (Myelinhülle)
- Energielieferant und Energiespeicher
- Regulierung von Wärme sowie Isolation
- Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen
- Verlängerung des Sättigungsgefühls
- Ausgangspunkt für Hormone
- Konversion von β-Carotin aus der Nahrung in Vitamin A
- Mineralstoffaufnahme im Darm
- Effektive Aufnahme von Calcium ins Skelett und v. a.
Aber die „Low-Fat-Kampagnen“ der vergangenen 30 Jahre haben kein gutes Haar am Thema “Fett” in den Köpfen hinterlassen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Fett hat bis heute ein denkbar schlechtes Image. Da aber insbesondere das menschliche Gehirn in der Trockenmasse bis zu 60% (!) aus Fett besteht, sollte jedem dessen Bedeutung für eine gesunde Gehirnfunktion klar werden. Deshalb möchten wir dieses Kapitel dieser lebenswichtigen, aber völlig unterschätzten Makronährstoffgruppe in größerer Ausführlichkeit widmen.
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Essentielle Omega 3 und 6-Fettsäuren
Die Versorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere mit Omega-3-Fettsäuren, ist besonders wichtig für die Gesundheit unseres Gehirns. Leider weist die typische westliche Ernährung heute einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren bei gleichzeitigem Überschuss an Omega-6-Fettsäuren auf, was als ein Hauptgrund für die Zunahme neurologischer Erkrankungen angesehen wird. Klinische Studien haben bei fast allen Alzheimer-Patienten einen relativen Mangel an Omega-3-Fettsäuren aufgedeckt, sogar bei Patienten, die sich in den frühen Stadien der Krankheit befinden. Die positive Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Alzheimer wird auf ihre antioxidativen, entzündungshemmenden und neuroprotektiven Eigenschaften zurückgeführt. Auch hier gilt: Je früher Sie eine optimale Versorgung mit Omega-3- Fettsäuren sicherstellen, desto besser sind Sie vor Demenz geschützt!
Transfette und Transfettsäuren
Die negativen Auswirkungen von Transfetten auf die Gesundheit sind schon seit langer Zeit bekannt – nicht umsonst zählen sie zu den ungesundesten Nahrungsbestandteilen überhaupt. Sie gerieten wegen ihres negativen Effekts auf den Lipidstoffwechsel und der daraus resultierenden fatalen Auswirkungen auf Herz und Kreislauf in Verruf. Klinische Studien haben auch klar gezeigt, dass Transfettsäuren bei Gesunden eine Verschlechterung des Gedächtnisses bewirken, und somit langfristig auch an der Entstehung von Demenzerkrankungen wie Alzheimer beteiligt sein bzw. deren Entwicklung und Fortschreiten fördern können.
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MCT-Öl und Kokosöl
Kokosöl wurde nach den ersten positiven Berichten gerne als „Wundermittel“ angepriesen. In der Fachpresse wird es hingegen oft als „Teufelszeug“ schlecht gemacht, weil es fast ausschließlich aus gesättigten Fettsäuren besteht, was sich nachteilig für die Arteriengesundheit auswirken würde. Doch in jüngster Zeit mehren sich die Beweise für die positiven Auswirkungen auf die (Hirn-)Gesundheit, die auf das Vorhandensein von mittelkettigen Fettsäuren und anderen wertvollen Substanzen zurückzuführen sind. Auch sogenannte MCT-Öle, die meist aus Kokosöl hergestellt werden, besitzen aufgrund ihres hohen Gehaltes an bestimmten mittelkettigen hoch-ketogenen Fettsäuren einen besonders wertvollen therapeutischen Wert.
Ketone als alternativer Brennstoff aus Fetten
Das Gehirn der energetische Großverbraucher im menschlichen Körper (ca. 25% des Gesamtenergieverbrauchs), obwohl es nur 2% der Körpermasse ausmacht. Besonders einfach kann diese Energie über den Blutzucker (Glukose) bereitgestellt werden. Allerdings können sich “Zivilisationskrankheiten” wie Insulinresistenz oder Diabetes mellitus Typ-2 auch negativ auf die Energieversorgung im Hirn auswirken und die Entstehung von Alzheimer Demenz fördern. Die gute Nachricht aber ist: Energie kann alternativ auch über Stoffwechselvorgänge in der Leber in Form von Ketonkörpern bereitgestellt werden.
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