Neue klinische Studien mit Anti-Amyloid-Medikamenten fehlgeschlagen/abgebrochen

1,2 Minuten LesezeitVeröffentlicht am: 18. Dezember 2019Von Kategorien: Behandlungsformen, Klinische Studien, Medikamente

Lanabecestat ist ein wirkungsvoller Inhibitor der Bildung von Amyloid-Beta (Aβ) Bildung, der Hauptkomponente der Alzheimer-typischen Amyloid-Plaques. Aβ wird durch die Spaltung des Amyloidvorläuferproteins (APP) durch Proteasen, die als β- und γ-Sekretasen bezeichnet werden, gebildet. Die β-Sekretase (auch Beta-Site-APP-Cleaving-Enzyme 1, BACE1 genannt) spaltet APP an der β-Sekretase-Stelle, danach wird APP von der γ-Sekretase gespalten, was zur Bildung der Aβ-Peptide führt. Lanabecestat hemmt die Aktivität von BACE1 und konnte die Werte von Aβ1-40 und Aβ1-42 im Gehirn, in der Liquorflüssigkeit (Liquor) und im Plasma in mehreren Tiermodellen sowie auch die Liquor- und Plasmabilanz dieser Peptide beim Menschen reduzieren. Außerdem ist Lanabecestat in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, was bedeutet, dass eine ausreichende Menge dieser Substanz nach der oralen Einnahme das Gehirn erreichen kann.

Unter Berücksichtigung dieser Fakten wurden zwei klinische Studien konzipiert, um zu testen, ob die orale Verabreichung von Lanabecestat bei zwei verschiedenen Patientengruppen wirksam ist: Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (die AMARANTH-Studie) und Patienten mit leichter Alzheimer-Demenz (die DAYBREAK-ALZ-Studie). Die Hauptfrage in beiden Studien war: Kann Lanabecestat das Fortschreiten der kognitiven Verschlechterung verlangsamen?

Leider mussten beide Studien früher abgebrochen werden, da in den Gruppen, die Lanabecestat  einnahmen, keine Vorteile gegenüber der Gruppe, die lediglich Placebo bekam, gefunden wurden. Es zeigten sich nur unerwünschte Nebenwirkungen!


Fazit:

In zwei neuen, randomisierten klinischen Studien verlangsamte Lanabecestat (ein starker Aβ-Hemmer) den kognitiven oder funktionellen Rückgang von AD im Vergleich zu Placebo nicht. Eine weitere Hoffnung auf Behandlung ist gescheitert. Es erscheint unwahrscheinlich, dass die derzeitigen BACE-Hemmer eine wirksame krankheitsmodifizierende Behandlung der symptomatischen AD sein werden, aber es sind noch weitere Studien erforderlich, um festzustellen, ob eine Verringerung der Produktion von Aβ in früheren Stadien des Krankheitskontinuums oder in anderen Hochrisikopopulationen einen sinnvollen klinischen Nutzen bringen kann. 

VORBEUGUNG ist immer noch die beste Lösung!

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