Während meiner Facharztausbildung in der Neurologie am Krankenhaus der Universität Federal Fluminense (UFF) in Rio de Janeiro, Brasilien, sahen wir uns häufig mit folgender Frage konfrontiert: Einige Medikamente, die in der neurologischen Routinepraxis üblicherweise verschrieben werden (für Patienten mit Parkinson-Syndrom, Depressionen oder Harnwegerkrankungen), hemmen den Botenstoff (Neurotransmitter) Acetylcholin, der für die Bildung und Aufrechterhaltung des Gedächtnisses wichtig ist. Da eine wichtige medikamentöse Behandlungstrategie der Alzheimer-Krankheit gerade darin besteht, die Acetylcholin-Konzentration im Gehirn zu erhöhen, erschien uns die gleichzeitige Anwendung von Medikamenten, die diesen Neurotransmitter hemmen, widersprüchlich und zugleich sehr risikoreich.